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Die Jubiläums-Arbeitsphase des LandesJugendChors Rheinland-Pfalz wird verschoben!

"INAUDITUM" | Das Jubiläumskonzert mit 9 Uraufführungen internationaler Komponist:innen

Der LandesJugendChor Rheinland-Pfalz feiert 2022 sein 40-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung im Jahr 1982 hat der Chor mehr als 120 Arbeitsphasen durchgeführt und dabei weit über die rheinland-pfälzische Landesgrenze hinaus gastiert, so auch im europäischen Ausland bis hin nach Russland und Südamerika.

Der LJC ist eine Förderinstitution für talentierte junge Sänger:innen im Alter von 16 bis 26 Jahren. Er steht unter der Trägerschaft des Landesmusikrats Rheinland-Pfalz und erhält seine Unterstützung durch das Kulturministerium Rheinland-Pfalz. Das Repertoire des Chores umfasst anspruchsvolle Literatur aus allen Epochen der Musik, von der frühen Polyphonie bis zu zeitgenössischen Kompositionen.

In diesem Sinne haben wir dieses Jubiläum uns zum Anlass genommen, 9 Uraufführungen internationaler Komponist:innen auf die Bühne zu bringen. Gerade im Hinblick auf die aktuellen Geschehnisse zeigt dieses Programm, wie verbindend Kultur wirken kann. Die Sprache der Musik kennt keine Grenzverläufe und Nationalitäten, sie ist in allen Menschen verwurzelt – gleich welcher Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Identität.

Leitung: Jan Schumacher
Klavier & Orgel: Petra Pusinelli

Konzerte

Fr. 22.04.2022
19.30 Uhr, Pfarrkirche
St. Martin, Engers

Sa. 23.04.2022
19.30 Uhr, St. Bonifaz,
Mainz

EINTRITT FREI 
UM SPENDEN WIRD GEBETEN

Die Komponist:innen

Vaclovas Augustinas | LandesJugendChor Rheinland-PfalzVaclovas Augustinas studierte an der Litauischen Musikakademie Chordirigieren und Komposition und war Mitglied zweier Rockbands, für die er auch komponierte. Er unterrichtete an der Ąžuoliukas-Musikschule, bevor er 1992 zum Chefdirigent und Künstlerischen Leiter des städtischen Chores „Jauna muzika“ in Vilnius ernannt wurde. Als Dirigent war er 1993 am Kongress der Chorleiter im schwedischen Växjö zu Gast, 1996 gab er Meisterkurse beim internationalen spanischen Festival „XVI Jardanos Coralistas Aragonesas“ in Borja. 1999 wurde er für zahlreiche Vorträge und Seminare zum Symposium der „International Choir Music Federation“ in Rotterdam geladen. 2014 übernahm Augustinas die Leitung der Kompositonsabteilung der Litauischen Akademie für Musik und Theater.

Seine Werke werden regelmäßig in Litauen und international bei Festival und Chorwettbewerben aufgeführt und wurden wiederholt mit Preisen ausgezeichnet. Seine „Hymne à Saint Martin” für Doppelchor acappella belegte beim Kompositionswettbewerb „Florilege vocal de Tours” den dritten Platz, seine Chorwerke „Lux aeterna“ und „Calm and Quiet“ wurden 2004 und 2010 beim Kompositionswettbewerb der Litauischen Komponistengewerkschaft als beste Chorwerke geehrt. 2010 wurde Augustinas mit dem Litauischen Preis für Kunst und Kultur ausgezeichnet.

 

Bob Chilcott | LandesJugendChor Rheinland-Pfalz | Photo Annabel Moeller

Eine lange Karriere als Komponist, Dirigent und Sänger verbindet Bob Chilcott mit der Chormusik. Als Schüler sang er im Chor des King’s College, ab 1985 war er zwölf Jahre lang Mitglied der King’s Singers, seit 1997 ist er hauptsächlich Komponist und schreibt Chormusik, die weltweit erfolgreich aufgeführt wird, u.a. von führenden Ensembles wie Tenebrae, den BBC Singers oder den King’s Singers. Sein Werk umfasst geistliche Musik wie Passionen, Vesper- und Messmusiken, ein Weihnachtsoratorium und ein Requiem, sowie auch Kompositionen wie „The Angry Planet“ für die BBC Proms oder „The Voyage“ für die Charity-Organisation „Age UK Oxfordshire“. 2013 schrieb er „The King shall rejoice” für den Gottesdienst zum 60. Krönungsjubiläum von Queen Elizabeth II. in Westminster Abbey.
Seine Musik wurde für zahlreiche CD-Produktionen aufgenommen, 2016 brachte er mit dem Album „In Winter“ die gefeierte Sängerin Katie Melua und den Gori Women’s Choir zusammen, das Platz 10 der Albumcharts in Großbritannien und Deutschland erreichte. Bis heute hat Bob Chilcott mit Chören und Laiensänger*innen in mehr als 30 Ländern der Welt zusammengearbeitet. Sieben Jahre lang war er Leiter des Chores des Royal College of Music, seit 2019 ist er Leiter der Birmingham University Singers, seit 2002 ist er zudem Erster Gastdirigent der BBC Singers. 2017 wurde Chilcott mit einer Ehrenprofessur an der Royal School of Church Music ausgezeichnet.

Nana Forte | LandesJugendChor Rheinland-Pfalz | (C) Miran Miso HochstätterNana Forte absolvierte ein Kompositionsstudium an der Musikhochschule in Ljubljana und ergänzte diese Ausbildung an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden und an der Berliner Universität der Künste. Ihr Werk umfasst Kammermusik, Orchesterwerke und vor allem zahlreiche preisgekrönte Stücke für Chor, die sie bereits während des Studiums in Zusammenarbeit mit slovenischen Chören erprobte und die heute weltweit aufgeführt werden. 2007 vertrat sie ihr Heimatland Slovenien bei der „European Ensemble Academy” des deutschen Musikrats, ihr Werk „Chiming/Pritrkavanje”, das für diesen Anlass entstand, wurde in Dortmund, Bremen, Ljubljana, Rome and Brussels gefeiert. Im gleichen Jahr wurde ihr Werk „Genesis” beim Festival „Young Euro Classic” in Berlin aufgeführt, sowie ihr „Libera me“ im Rahmen der „Music Biennale Zagreb“.

Nana Forte nahm 2011 am Projekt „Music Masters on Air” teil und schrieb hierfür „A broken car” für Solo-Klavier, das in Folge auf zahlreichen europäischen Festivals gespielt wurde. Ihr Chorstück „Sancta Trinitas“ war 2017 stand auf dem Programm der Tournee des World Youth Choir, im gleichen Jahr wurde „En ego campagna” für Doppelchor mit dem Schwedischen Radiochor unter Peter Dijkstra beim Baltic Sea Festival uraufgeführt. 2016 erschien ihre erste Oper, „Paradies oder nach Eden“, am Vorarlberger Landestheater in Bregenz.

Jaakko Mäntyjärvi | LandesJugendChor Rheinland-PfalzJaakko Mäntyjärvi studierte Englisch und Linguistik an der Universität von Helsinki sowie Musiktheorie und Chordirigieren an der Sibelius Academy. Er ist staatlich anerkannter Übersetzer (Finnisch/Deutsch) und passionierter Chorsänger u.a. im Tapiola-Kammerchor und dem Finnischen Kammerchor. Sein komponistisches Schaffen setzt daher einen deutlichen Fokus auf Chormusik, darunter erfolgreiche Kompositionen wie „Four Shakespeare Songs“, „Dagen svalnar“, „Pseudo-Yoik“, „El Hambo“, „More Shakespeare Songs“, das Chordrama „Salvat 1701“, das vierzigstimmige „Tentatio“ und die „Stuttgarter Psalmen“. Sein „Canticum Calamitatis Maritimae” belegte 1997 den dritten Platz beim Europäischen Kompositionswettbewerb für Chöre. Auftragswerke entstanden für das internationale Chorfestival in Cork, das 700. Weihjubiläum der Kathedrale in Turku, das Symposium für Chormusik sowie für Chanticleer und die King’s Singers.
Jaakko Mäntyjärvi ist regelmäßiger Gastdirigent beim Tapiola Kammerchor und war dort 2000-2005 Composer in Residence. Er unterrichtet Chormusikgeschichte an der Sibelius Academy in Helsiki, 2015 gründete er den Kammerchor „Freia“.

Julian Mörth | LandesJugendChor Rheinland-PfalzJulian Mörth wurde in Rotterdam geboren und wuchs in Mainz auf, wo er im Alter von acht Jahren seinen ersten Klavierunterricht erhielt. Von 2004-2009 war er Schüler am Peter- Cornelius-Konservatorium in Mainz in den Fächern Klavier, Klarinette, Komposition und Gesang. 2010 begann er sein Klavierstudium an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, das er 2014 abschloss. Er absolvierte mehrere Meisterkurse in Südfrankreich bei Janine Laroche und Prof. Jacques Rouvier, sowie in Polen und Spanien bei Prof. Andrzej Pikul. Zudem nahm er 2012 weiteren Kompositionsunterricht bei Cord Meijering. Seit 2021 studiert Julian Mörth Chorleitung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt.

Ein großer Teil seines Werkes besteht aus geistlicher Chormusik für gemischten Chor, Kompositionen wie „Peace flows into me“, „There will be rest“ oder „Ave maris stella“ werden regelmäßig aufgeführt. Auf das Libretto seiner Mutter Nicoletta Gampietro Mörth entstand die Kinderoper „Peter Pan“, während des ersten Lockdowns schrieb er ein Requiem für Chor, Solisten und Orchester. Mit den Mörth Singers leitet er ein eigenes Ensemble, das regelmäßig seine neusten Werke uraufführt.

Uģis Prauliņš | LandesJugendChor Rheinland-PfalzUģis Prauliņšis wurde in Riga geboren und studierte Dirigieren, Pädagogik, Komposition und Klavier an der Emīls Dārziņš Musikhochschule und der Lettischen Musikakademie. Als Keyboarder tourte er mit der Progressive-Rockband „Salve” sowie in der Folkrock-Gruppe „Vecās mājas”, sein Album „Pagānu gadagrāmata” wurde mit der Band „Iļģi” sowie Stars der lettischen Folkmusikszene aufgenommen. 2012/2013 wurde die Aufnahme seiner Komposition „The Nightingale“ nach dem Märchen von Hans Christian Andersen mit dem Danish National Vocal Ensemble unter Stephen Layton als beste zeitgenössische Komposition und beste Chorperformance für den Grammy nominiert.

Sein bekanntestes Acappella-Werk, die „Missa Rigensis”, die 2002 für den Knabenchor der Rigaer Kathedrale entstand, wurde seitdem wiederholt aufgezeichnet, u.a. mit dem Chor des Trinity Colleges Cambridge und wird von Chören weltweit aufgeführt. Sein Rock-Oratorium „Odi et amo“ erschien 2018 und in der Aufnahme mit dem Knabenchor von Uetersen und Anna-Maria Hefele.

Charlotte Seither | LandesJugendChor Rheinland-Pfalz (C) Marko BussmannCharlotte Seither, geboren in Landau, studierte Komposition, Schulmusik, Musikwissenschaft und Germanistik in Hannover und Berlin. Als erste Deutsche erhielt sie den 1. Preis im Internationalen Kompositionswettbewerb Prager Frühling, daneben war sie 1. Preisträgerin im Kompositionswettbewerb Ciutat de Palma, des Ernst von Siemens Förderpreises und wurde von der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert. 1998 promovierte sie zum Doktor der Philosophie und ist eine gefragte Jurorin und Referentin bei internationalen Wettbewerben und Symposien.

Regelmäßig arbeitet sie mit Interpreten zusammen wie dem BBC Symphony Orchestra London, dem ASKO Kamerkoor Amsterdam und dem Ensemble Modern. Sie ist Gast bei internationalen Festivals wie dem Generationen-Festival Warschau, Gaudeamus Amsterdam, IFWM Seoul und den BBC Proms. Als Artist in Residence lebte und arbeitete sie in der Cité des Arts Paris, Akademie Schloss Solitude Stuttgart, im Deutschen Studienzentrum Venedig und in der Villa Aurora Los Angeles. 2009 war sie als Stipendiatin in der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom zu Gast. 2010 erhielt sie den Praetorius Musikpreis des Landes Niedersachsen. 2014 wurde Charlotte Seither mit dem Deutschen Musikautorenpreises ausgezeichnet, von Kulturstaatsministerin Grütters 2020 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande. Ihre Werke kommen in den meisten Ländern Europas, in Asien, Kanada, Südamerika und den USA zur Aufführung.

Pärt Uusberg | LandesJugendChor Rheinland-Pfalz | (C) Elle-Riin VolmerPärt Uusberg, geboren in Estland, sang früh im Kinderchor seiner Mutter. Während der Schulzeit begann er mit Schauspiel und erhielt hierfür einige Auszeichnungen, u.a. im Rahmen den Betti-Alver-Literaturtage 2002 und 2003 sowie am staatlichen Schultheather-Festival 2004 in Narva. Uusberg studierte bei Heli Jürgenson und Tõnu Kaljuste Chorleitung sowie Komposition bei Tõnu Kõrvits. 2019 komponierte er die Titelmusik des namhaften estnischen Festivals „Laulu- ja tantsupidu“, 2020 wurde er zum Künstlerischen Leiter des 13. Jugendliederfests ernannt, das im Juli 2022 stattfinden wird. Seine Musik wird begeistert aufgeführt und veröffentlicht.

Harald Weiss | LandesJugendChor Rheinland-PfalzHarald Weiss, geboren in Salzgitter, erhielt als Vorstudent an der Niedersächsischen Musikschule Braunschweig Unterricht in den Fächern Violine, Klavier, Tonsatz und Gehörbildung. Danach studierte er Schulmusik, Dirigieren und Komposition an der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Zusätzlich absolvierte er ein Schlagzeugstudium an der Musikhochschule Hamburg. Nach zahlreichen Engagements als Dirigent und Interpret mit verschiedenen Formationen wirkte er ab 1973 als Hauskomponist der Städtischen Bühnen Bielefeld und hatte eine Professur für Rhythmik und Arrangement an der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater Hannover inne. Er arbeitet als freischaffender Musiker, Drehbuchautor, Komponist und Regisseur. Nach experimentellen Werken, szenischen Klangprojekten, Happenings und Performances, entstand in den 1990er Jahren die Oper „Amandas Traum“. Nacht, Dunkelheit und Finsternis sind die zentralen Themen seines „Darkness Projekts“, mit dem sich Weiss über einen Zeitraum von 15 Jahren beschäftigte. Die Besetzungen des weit gefächerten Zyklus reichen von kammermusikalischen Kleinformen wie dem Streichquartett „Stille Mauern“ bis hin zur ausladenden „Ode an die Nacht“ für Solisten, Chöre und Instrumente.

Für sein künstlerisches Schaffen erhielt Harald Weiss viele Ehrungen und Preise, so zum Beispiel 1982 den Niedersächsischen Kulturpreis, 1984 den Kulturpreis der Stadt Bielefeld und 1985-1986 ein Stipendium der Villa Massimo in Rom, den Isadora-Preis 2010 und den Praetorius Musikpreis Niedersachsen 2012.